Ein innovatives Produkt ist dieser Multiserver von Strato ja auf jeden Fall. Aber das heißt natürlich nicht zwangsläufig, dass es auch gut ist was sich Strato da ausgedacht hat. Nachdem jetzt die offizielle Probephase vorbei ist, hab ich mir mal einige Gedanken gemacht.
Die Idee auf einer dedizierten Maschine mehrere virtuelle Hosts unterzubringen ist ja nun nicht so neu. STrato hat daraus aber ein fertiges Produkt gebastelt und ermöglicht seinen Kunden nun diese Hosts über ein Webfrontend zu administrieren und je nach Bedarf anzupassen. Also eher etwas für die als für die Windowsfraktion als für eingefleischte Textkonsolen Fans. Von Problemen beim Strato MUltiserver habe ich bis jetzt noch nichts gehört. Aber natürlich habe ich meine eigene Meinung.
Werfen wir mal einen Blick auf die Hardware: Zur Auswahl stehen verschiedene HE Opterons von 2,2 Ghz bis 2,6 Ghz Takt. Der wichtige Arbeitspeicher ist auch in der größten Version auf maximal 8GB beschränkt. Warum nicht mehr? Ein Raid 1 wird angegeben, da aber konkrete Infos über eine Controller fehlen tippe ich eher auf eine Softwarelösung. Die Preise schwanken zwischen 119 € brutto in der kleinsten Verison und ca. 165 € in der großen Version. Die Strato üblichen Spielchen mit den ersten 3 Monaten habe ich mal nicht berücksichtig. Teilweise wird einen Setupgebühr fällig.
In einem Forum habe ich den Hinweis gelesen, dass auch in den AGBs einige Einschränkungen eingebaut wurden. So darf der Server oder einzelne Hosts nichts für Dritte geöffnet werden. Das schließt schon mal eine Menge von schicken Anwendungsfällen von vornerein aus. Grade die Gameserverfraktion wäre aus meiner Sicht doch die ideale Nutzergruppe für einen solchen Server. Je nach dem was der Clan spielen will, wir kann einfach der entsprechende Server hochgefahren werden. Die Hardware wäre ja potent genug. Schade eigentlich.
Da ich auch auf die Verwaltungsoberfläche nen flüchtigen Blick erhaschen konnte auch noch mal meine Eindrücke hierzu. Die Installation neuer Maschinen könnte einfacher nicht sein. Entsprechende Parameter zu RAM, HDD, CPU Kernen und dem Image wählen und schon geht es los. Allerdings kann die Installation des Images laut Strato bis zu 30 Minuten dauern. Das sollte aber in der Regel schneller gehen.
Ansonsten kann auf der Oberfläche natürlich noch viele andere Dinge einstellen. Eine Punkt zum Ändern der VMs fehlt ebensowenig wie die Einstellung für den FTP Backupspace. FTP Backup? Ja richtig, Strato bietet nur eine Sicherung der Maschinen über FTP an. Immerhin stehen 200GB bereit. Eine möglichkeit komplette Maschinen zu klonen und im Problemfall diese schnell wieder herstellen zu können konnte ich nicht entdecken. Dabei wäre eigentlich gerade dazu die Virtualisierung doch ideal?
Liest man sich die Liste der verfügbaren Linux-Images durch braucht man dazu nicht lange. Neben Debian Lenny und Sarge steht nur noch openSUSE 11.0 zur Auswahl. Eine grafische Oberfläche für die Administration der installierten Linuxversionen bietet Strato derzeit nicht an. Meiner Meinung nach wäre das aber auf jeden Fall konsequent. Schließlich spricht man mit dieser Lösung doch auch eher grafisch orientierte Nutzer an. Müssen diese zur Administration der einzelnen Hosts dann auch wieder die Konsole bemühen kann man sich eigentlich auch gleich einen normalen Root Server bestellen und mit XEn selbst seine Hosts aufsetzen.
Meine Schlussfolgerung ist aus den genannten Gründen ein wenig Zwiespältig. Aus den eigenen Erfahrungen weiß ich was mit Virtualisierung und einer kleinen Cloudlösung möglich ist. Deshalb kommt es mir so vor, als wäre bei der Stratolösung noch nicht alles wirklich ausgereift. Aber lassen wir uns überraschen was die Leute sich noch einfallen lassen. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist auf jeden Fall getan.
Wer sich selber noch mal eine Überblick verschaffen will: Link zu Strato
Was bleibt als Alternative zum Multiserver?
Xen oder KVM selbst aufsetzen oder zu einem Dienstleister gehen der die entsprechenden Root-Server managed. Ob das billiger kommt wage ich zu bezweifeln, flexibler ist man aber auf jeden Fall.
3 Antworten to “Strato Multiserver – Meine Meinung”
26. Oktober 2009
ZietenHi,
inzwischen gibt es bei dem MultiServer eine BackupControl genannte Vollbackup-Lösung.
Jeden Tag werden alle VMs gesichert, bei Bedarf können einzelne VMs bis zu 10 Tage rückwirkend recovert werden. Den FTP -BackupSpace gibt es aber weiterhin .
Bei den Betriebsystemen hat sich die Palette auf sechs Stück erweitert, u.a. Ubuntu LTS, CentOS, Lenny, Etch und Suse 11.
Mein MultiServer läuft derzeit mit 3 VMs mit je 250 MB Ram. Das reicht locker für meine kleinen Websites.
Eine VM für dumme statische Seiten mit Apache, eine mit PHP und MYSQL und eine VM zum experimentieren.
4. Juni 2010
Strato MultiServer Einstiegstarif in limitierter Auflage[…] bietet mit dem Multiserver 2 ab sofort eine Einstiegspaket für seine Virtuelle Maschinen auf dedizierter Hardware an. Bei der […]
15. Februar 2012
DirkWir haben aktuell echte Probleme mit unserem von Strato gemieteten MultiServer. Der ist zwar ziemlich fix “Quad-Core AMD Opteron(tm) Processor 1385, Physische CPUs/Kerne: 4 @ 2700 MHz, 8192 MB RAM), während allerdings das VM-Backup ausgeführt wird, werden sämtliche Webseite, die in der VM liegen, TOTAL LAHM ausgeliefert. Das ist sehr sehr arm. Man bezahlt echt gutes Geld für so einen Server und dann so etwas. Dieser Prozess kann auch gerne 30 Minuten dauern.
Wir haben nun einen weiteren Server hinzugebucht, das ist eine nette Option, allerdings kann eine VM dann auch nur auf einem physikalischen Server laufen, und auf der 2. Kiste haben wir das gleiche Problem.
Es kommt leider noch schlimmer! Der Zeitpunkt der VM-Sicherung kann nicht verändert werden!!! D.h. jeden Tag um 9:50 gehen die von uns gehosteten Websites in die Knie! Auf der anderen VM um 16:50! JEDEN TAG!
GROßES TENNIS STRATO!